Dass Eistaucher (Gavia immer) sich im mitteleuropäischen Binnenland aufhalten, kommt äusserst selten vor. Zwar überwintert ein Teil der isländischen bzw. grönländischen Population in der Nordsee, aber, dass ein Jungvogel nach Hannover fliegt und sich wochenlang auf den Harkenblecker Fischteichen (im November 2017) und auf dem Maschsee (November/ Dezember 2020) aufhält, ist eine große Freude für die hannoverschen Vogelfreunde.
Diese Bilder stammen vom 23.12. (grau) und vom 1. Weihnachtstag 2020, ich nehme sie als Belegfotos dafür, dass der Eistaucher tatsächlich auf dem Maschsee taucht
und schwimmt. Ein Kalenderfoto mit blauem Himmel, einem fotogenen Eistaucher im Vordergrund und Hannoers Neues Rathaus im Hintergrund ist mir nicht geglückt. Überhaupt macht der Eistaucher es uns
Fotografen nicht leicht. Er schwimmt meistens mitten auf dem Maschsee, taucht viel und manchmal so lange und weit, dass es lange dauern kann, bis man ihn erneut entdeckt. Am ersten Weihnachtstag
erwische ich ihn immerhin mit der Löwenbastion im Hintergrund. Als er sich aber wieder in Richtung Maschseequelle begiebt, schwimmt er nicht etwa fotogen durch den Sucher meiner startklaren
Kamera, sondern er taucht. War ja klar!
Hier noch einige Bilder vom Eistaucher... ich hätte noch einige hundert :-). Interessant ist das Bild ganz rechts, der Eistaucher nimmt Anlauf als wolle er
abfliegen. Das macht er dreimal nacheinander. Einen Grund finde ich dafür nicht. Aber ich bin sehr froh, dass er nicht von dannen zieht.
Unten auf dieser Seite habe ich Eistaucher in verschiedenen Kleidern nebeneinander dargestellt.
Hier ist ein Bericht über Eistaucher in Island zu finden.
25. und 28. November 2020, 6.12.2020 Hannover, Maschsee. Es ist ein Eistaucher in Hannover, mitten in der Stadt auf dem Maschsee. Am Mittwoch, bei strahlendem Sonnenschein, zeigte er sich... einigermaßen. Der Maschsee ist doch recht groß und er hat sehr viel getaucht, daher haben wir hier eher Belegfotos. Aber gefreut haben wir uns trotzdem sehr!
Während der drei Wochen lässt der Eistaucher sich gut beobachten. Es scheint ihm auf dem Maschsee gut zu gefallen, gelegentlich wird er mit einem Krebs beobachtet und manchmal mit einem Fisch. Die Möwen haben bemerkt, dass dieser Vogel gut Beute macht und sind oft zur Stelle, wenn er mit seiner Beute an der Oberfläche auftaucht. In der Mitte des Maschsees ist er leider zu weit entfernt, als dass man schöne Fotos schießen könnte, daher sind von mir nur einige Erinnerungsfotos entstanden.
12.11.2017 Steinfeldsee bzw. Harkenbleker Fischteiche. Es Novemberwetter, wir machen einen Spaziergang, Im Vordergrund steht dabei die Bewegung an der frischen Luft. Daher ist es für uns eine sehr große Überraschung, dass wir einen Seetaucher entdecken. Ich mag es nicht recht glauben. Ohne zu verraten, was ich meine ausgemacht zu haben, bitte ich die Freundin, sich den Kormoran nahe des gegenüberliegenden Ufers genauer anzusehen. Ich kenne Eistaucher sehr gut aus Island.
Nach kurzer Zeit sind wir uns einig: Eistaucher oder Prachttaucher. Ein Bestimmungsbuch haben wir nicht dabei und so kommen wir nicht weiter. Ich versuche, den
Vogel möglichst gut abzulichten. Das erste Foto (oben links) ist vom 12.11.2017 10:40 Uhr. Wir überlegen, wie wir die interessierten Ornithologen der Region kurzfristig informieren können. Da wir
noch als Anfänger gelten und uns auch so fühlen, sind wir noch nicht in die Benachrichtigungsketten eingebunden. Aber wir haben Glück, ein Profi kommt zufällig vorbei. Er macht einige Fotos und
nach kurzer Zeit sind die Bilder online auf Ornitho.de: Es ist ein junger Eistaucher! Der Erste in Hannover!
Obwohl er uns im Blick behält, taucht der Eistaucher doch oft und findet wohl auch Nahrung, das typische Lugen zeigt er auch hier. Vorbeischwimmende Haubentaucher
mustert er interessiert, aber ohne weiter auf sie zu reagieren.
19.11.2017 / 26.11.2017
Am Wochenende haben wir die Chance, wieder einmal nach dem Eistaucher zu sehen. Auch ein erneuter Anlauf, die Rohrdommel zu erblicken kann nicht schaden, weiterhin soll ein Grauspecht in der Gegend sein. Wir hören mehrere Rufe vom Grünspecht und ich sehe einen "halslosen" Specht fliegen. Aber das reicht nicht zur Bestimmung. Schade, ich brauche noch mindestens einen weiteren Anlauf.
Als Überraschung finden wir einen Trupp Birkenzeisige (mindestens 8). Ob es nun Alpen- oder Taigabirkenzeisige sind, ist für mich auf Basis der Bilder nicht zu erkennen, im Gelände haben wir bei der mäßigen Beleuchtung kaum etwas erkennen können. Die Gänsesäger zeigen sich nur in einiger Entfernung, ohne dass wir zum Zählen kommen und es sind viele Haubentaucher auf demTeich. Der junge Eistaucher sieht bei jedem Besuch anders aus. Dass er seine Kopfform verändern kann, wissen wir, aber heute kommt er uns dunkler vor als vor einer Woche. Wahrscheinlich liegt das an der Beleuchtung. Mich beeindruckt die Haltung, normalerweise gut von Enten und vor allem vom Sterntaucher zu unterscheiden, weil er tief im Wasser liegt und dabei den langen Schnabel waagerecht hält. (Beim Sterntaucher zeigt die Schnabelspitze stets leicht nach oben). So ist er auch auf den meisten Fotos, die von ihm auf dem Internetportal Ornitho.de eingestellt sind, zu sehen. Eine Haltung wie ein Schwan, oder ein Haubentaucher mit langem leicht gebogenem Hals zeigt er normalerweise selten. Vielleicht hat ihn dazu ja ein vorbei schwimmender Haubentaucher animiert.
Hierzu gibt es auch einen kurzen Bericht in der Zeitschrift des Nabu Hannover (HVV-Info 2018/2) auf Seite 15 und sowie Bilder auf Seite 31.
Weitere Informationen zu Eistauchern und Eistaucherbeobachtungen in Island: Hier.
Die Bilder habe ich in Island, auf den Shetlands und in Hannover aufgenommen.
von oben Links nach unten rechts:
1. Reihe, oben - Island und Hannover
Adult (nicht brütend mit Jungvogel 2. Kalenderjahr (13. Juni in Raufarhöfn in Nord-Island )
Jungvogel, 1. Kalenderjahr (November 2017, Hannover)
Man kann den Altersunterschied der beiden Arten am Gefieder erkennen:
Das Rückengefieder des Jungvogels im 2. Kalenderjahr zeigt schon fast das Muster des Altvogels, wenngleich es noch nicht so kontrastreich ist, auch ist schon das Streifenmuster am unteren Hals zu erkennen. Der Jungvogel im ersten Kalenderjahr zeigt noch ein wellen- oder schuppenförmiges Muster.
2. Reihe, Mitte - Shetlands
Jungvogel, 2. Kalenderjahr, der weisse Halsring ist viel ausgeprägter als bei denen im ersten Kalenderjahr (Juni 2018 Shetlands), allerings habe ich kein Foto, auf dem das Rückengefieder wirklich deutlich zu erkennen ist. Rechts daneben ein adulter Vogel, es ist der Begleiter des Jungvogels, offenbar nicht brütend übersommert er an der Küste der Shetlands (Juni 2018 Shetlands)
3. Reihe, unten - Island
Adult (noch in der Mauser oder im Zwischenkleid?) am 24.Juni 2017 in Island, im Vergleich dazu ein adulter Vogel im Prachtkleid (Juni in Island)