Mai - Juli 2018


27.7.2018: Mondfinsternis. Wir erleben die Mondfinsternis in der Grasdorfer Leinemasch.

Es ist ein wunderbarer warmer Abend und die Idee, in die Leinmasch zu gehen, um die Mondfinsternis anzusehen, ist sehr gut. Das ganze Himmelsgewölbe ist über uns sichtbar, kein Gebäude versperrt uns den Blick. Unsere Geduld allerdings wird, wie bei fast allen anderen Beobachtern, auf die Probe gestellt, denn am östlichen Horizont ist eine leichte Bewölkung zu sehen, so dass nicht sicher ist, dass wir wirklich einen Blick auf den roten Mond werden werfen können. Ich war bereits 2015 auf den Shetlands mitten in der Nacht aufgestanden, um dann leider festzustellen, dass ein leichter Dunstschleier reicht, den Blick auf das Schauspiel zu vereiteln. Aber wir haben Glück: Wir sehen den Mond, den Mars und auch die ISS zieht zur angegebenen Zeit über das Himmelzelt. Es ist ein großartiger Abend.


28.7.2018 Steinhuder Meer

Auf den Meerbruchwiesen sehen wir viele Bach- und Schafstelzen, Kiebitze, einige Kampfläufer, Bekassinen, Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, einen Waldwasserläufer und eine Wasserralle. Die Neuntöter sind in diesem Hochsommer für mich die am häufigsten beobachteten Kleinvögel und auch hier grüßen uns einige dieser nicht sehr scheuen Tiere.

Was die Bilder betrifft: Ich habe schon bessere Fotos gemacht. Bei 30 Grad im Schatten ist die Luft nicht mehr flimmerfrei. Wenn ich die Bilder trotzdem einstelle, dann als Erinerung an einen schönen Beobachungstag und weil ich meine, dass man immerhin erkennen kann, welche Vielfalt an Vögeln, vor allem Limikolen, dort versammelt ist.

Die meisten Enten sind Krickenten, Knäkenten sind ebenso dabei, die beiden sind nicht viel größer als die Zwergtaucher. Die Zwergtaucher haben noch ein Küken, das zwar schon fast die Größe der Eltern erreicht hat, aber noch gefüttert wird. Andere Beobachter haben Moorenten mit Küken gesehen, diese bleiben aber im Schilf verborgen.

Die Seeadler haben sich an diesem Morgen nicht blicken lassen, aber die Fischadler (vier) sind in der Nähe des Horstes zu beobachten und einer überfliegt uns einmal an den Meerbruchwiesen und einmal als wir am Beobachtungsturm am Steinhuder Meer sind. Vor dem Turm schwimmt ein Haubentaucher mit Küken auf dem Rücken und im Turm nisten Rauchschwalben, die Nester der Schwalben sind schon verlassen, aber es wird noch gefüttert.


14.7.2018: Limmer Wasserkunst. In der Woche hat es erstmals seit Wochen ergiebig geregnet und die Natur atmet auf, das Grün sieht wieder frischer aus. Jetzt am Wochenende ist sonniges mildes Sommerwetter. Wir machen uns relativ früh am Tag auf, um an der Wasserkunst zu schauen, was wir entdecken. Schon auf der Strecke von der Haltestelle "Herrenhäuser Gärten" bis zur Wasserkunst hören wir einige Singvögel wie Zaunkönig, Kohl- und Blaumeise, Heckenbraunelle, Mönchsgrasmücke und Sperling. Amseln begleiten uns ebenso wie die Mauersegler über uns, dazu hören und sehen wir Bunt- und Grünspechte. Ein Vogel überfliegt uns und wir und überlegen, ob das jetzt ein Grünspecht war, in genau  dem Augenblick fliegt der Grünspecht ganz nah, niedrig und auch nicht sehr schnell über uns hinweg, fast so als wollte er sagen: Schaut euch genau an: SO(!) fliege ich.

In den Herrenhäuser Gärten stehen einige der wunderschönen Gingkobäume. In Bezug auf Vogelfotografie ist der Baum bei mir nicht so beliebt, denn das Blattwerk ist sehr dicht und Kleinvögel entsprechend schwer zu entdecken, aber fotogen sind die Blätter allemal.

Schwäne würde man in Hannover erwarten, insbesondere in der Nähe der angelegten Parks und Gärten. Die Austernfischer hingegen, die wir an der Wasserkunst entdecken, würde man eher in Küstennähe vermuten. Tatsächlich brüten Austernfischer in Hannover, meist auf einem Flachdach. Schön ist zu sehen, dass es sogar, klappt Nachwuchs großzuziehen, wobei ich einfach mal davon ausgehe, dass der Nachwuchs in Hannover geschlüpft ist. Die Bilder zeigen den Blick auf die Leine, auf dem Bild unten kinks ist neben den vier Austernfischern auch eine Gebirgsstelze zu sehen.


7.7.2018: An diesem Wochenende entdecken wir Schmetterlinge am Kronsberg: Kleines Ochsenauge, Schwalbenschwanz (siehe auch unten, 12.5.2018) und Admiral lassen sich auf dem Aussichtshügel fotografieren.

Das Ehemalige EXPO-Gelände mit dem angrenzenden Kronsberg bietet zahlreichen Vogelarten einen Lebensraum. Wir hören zwei singende Rohrammern und entdecken einen jungen Stieglitz in der Baumkrone eines kleinen Baumes. Er wurde gerade gefüttert. Insgesamt ist es zu dieser Jahreszeit ruhig. Grünfink und Ringeltaube lassen sich gemeinsam ablichten. Krähen halten sich am Kronsberg auf, wir beobachten Dohlen, Raben- und Saatkrähen, Elstern, Goldammern, Feldlerchen und Sperlinge (Feld- und Haussperlinge melden sich zu Wort und zwei männliche Turmfalken streifen über das Gelände.


5.7.2018. Es ist zu warm für einen Abend zuhause und ich entscheide mich für einen abendlichen Fotospaziergang am Annateich. Und ich finde große und kleine Vogelkinder, Teichhühner, Blessrallen, Entenküken und Haubentaucher. Leider sind die Haubentaucherküken (siehe 30.6.) jetzt nur noch zu zweit, aber zwischen den beiden scheint keinerlei Rivalität zu bestehen, sondern das ältere Junge kümmert sich um den Kleinen.


4.7.2018: Ein Abend mit Ziegenmelker und Waldschnepfe am Bissendorfer Moor. Wir hören insgesamt vier Ziegenmelker, aus unterschiedlichen Richtungen. Sie haben auch den Sitzplatz gewechsel, Fotografieren haben sie sich dabei natürlich nicht lassen, aber das ist auch nicht zu erwarten. Die Abendstimmung mit sommerlichem Sonnenuntergang über dem Moor ist an diesem Abend einzigartig.


Juni 2018

30.6.2018 Am Wochenende ist an sich gar keine Zeit für Vogelbeobachtungen. Aber beim Spaziergang am Annateich im Hermann Löns Park entdecke ich endlich mal wieder eine Mandarinente (es sollen sogar 4-5 Individuen auf dem Teich gewesen sein, ich war schon froh, zumindest ein Weibchen erkannt und gut fotografiert zu haben). Und zu meiner großen Freude sehe ich eine Haubentaucherfamile mit zwei Küken. Erst Zuhause bei genauer Betrachtung der Bilder entdecke ich, dass eines der vermeintichen Elterntiere auch ein Küken ist. Es ist deutlich kleiner als das Elterntier und hat genau wie die Kleinen noch Streifen am Kopf. Das ist eine gute Nachricht, denn es sah so aus, als würde es in diesem Jahr nicht, wie wir es schon fast gewohnt sind, drei Paare mit 4-6 Küken geben, sondern nur eines mit einem Küken.


Mai 2018

Am Pfingstmontag sind wir im Süden Hannovers unterwegs. Als wir an den Sarstedter Seen (Gifden) ankommen, sehen wir zunächst eine ungewöhnliche Gänsefamilie. Das Paar hat 44 kleine Küken aufgesammelt.

Insgesamt wird es ein ungewöhnlicher Ausflug, der diesmal von sehr besonderen Vögeln bestimmt wird, die wir allerdings größtenteils nicht sehen, sondern nur hören. Genauer: Wir hören den Wendehals, Gelbspötter und sogar den Feld- und den seltenen Schlagschwirl.

Dass wir nebenbei noch verschiedene Grasmücken, die Nachtigall (keine langen Gesänge, sondern nur Elemente) und den Kuckuck hören, sei nur nebenbei erwähnt. Insgesamt werden es 50 Vogelarten, die wir an diesem Tag überwiegend hören. Meinem Ziel, gerade diese Vögel zu fotografieren, bin ich leider nicht näher gekommen, aber bei manchen Vogelarten kann man sich eben sehr glücklich schätzen, wenn man diese zumindest hören darf.

Ein Highligt des Rundgangs im Sarstedter Teichgebiet sind Uferschwalben, die wir nicht erwartet hatten. Die nachfolgenden Fotos zeigen neben den Uferschwalben, einen typischen Blick über das Teichgebiet und irgendwo im Schilf, vielleicht auch in den Sträuchern dahinter, sitzt der Schlagschwirl.


19.5.2018 - Pfingsten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, den Feldschwirl noch zu fotografieren, den Karmingimpel wieder zu sehen, sowie Pirol und Gelbspötter erstmals zu sichten. Aber wie es so ist: Die Beobachtungen in der Natur sind nicht planbar. Und so werde ich die drei Pfingstage ausnutzen und nehmen, was kommt.

Beobachtungsgebiete sind die Klärteiche in Lehrte und die Leineaue südlich von Hannover. Schön ist, dass die Mauersegeler zurück sind und die Rohrweihen sich zeigen, ein Schwarzmilan ist immer etwas besonderes, aber Libellen-jagendende und -fressende Baumfalken sind der "Hammer"!

In der Leinemasch finde ich endlich Teichrohrsänger, den Feldschwirl höre ich nur, klar. Aber der Kuckuck wirkt fast, als möchte er fotografiert werden. Der Grund für seine Anwesenheit ( ich habe drei Vögel gleichzeitig gesehen und aus einer anderen Richtung den Triller eines Weibchens gehört) sind wohl auch die Rohrsänger. 


12.5.2018: In der Eilenriede möchten wir die Stimmen verschiedener Singvögel hören. Trauerschnäpper, Grauschnäpper und Waldlaubsänger stehen ganz oben auf unserer Liste. 

Und es klappt. Die Schnäpper haben wir auch gesichtet und fotografieren können, den Waldlaubsänger haben wir nur, aber immerhin, gehört. Insgesamt beobachten wir 5 singende Trauerschnäpper in der nördlichen Eilenriede, ein Pärchen hat offenbar den angebotenen Nistkasten angenommen. Den Gartenrotschwanz entdecken wir am Rande der Eilenriede in den Kleingärten.

Beim Spaziergang begleitet uns der Gesang von Feldlerche und Goldammer. Einige Neuntöter zeigen sich, ebenso wie ein Trupp Stieglitze und ein Pärchen Bluthänflinge, um nur einige zu nennen. Die Flussregenpfeifer auf dem ehemaligen Expogelände finden wir leider nicht wieder.


April 2018

30.4.2018: Am Abend in der Leinemasch bei Wülfel.

Mein Ziel war es, zu schauen, ob ich einen Kuckuck entdecke und immer noch schaue ich nach dem Feldschwirl. Auch wenn das Vorhaben unmöglich erscheint: Ich würde gern einen Feldschwirl fotografieren. Das wird wohl noch einige Besuche kosten.

Der Kuckuck hingegen war heute sehr kooperativ. Er ist offenbar noch allein. Noch entdecke ich keinen potentiellen Partner und die Rohrsänger, also die Adoptiveltern seines Nachwuchses, sind ebenfalls noch nicht eingetroffen.

Ich entdecke drei Feldschwirle, sie sind ganz nah, einer muss in dem Busch sein, vor dem ich stehe, zwei andere schwirlen im Schilf. Einen meine ich ganz kurz zu sehen. Aber von einem Foto bin ich noch so weit entfernt.

Aber schön ist es. Ein phantastisches abendliches Konzert: Die Nachtigall singt, dazu Feldschwirl, Singdrossel und Dorngrasmücke, im Hintergrund rufen der Grünspecht und der Kuckuck und auch der Fasan gibt seinen Kommentar.  


28.4.2018: Wir möchten schauen, ob Gartenrotschwanz und Trauerschnäpper wieder da sind, und ob wir sie entdecken. Wir sind mittelmäßig erfolgreich. Tatsächlich finden wir ein Pärchen Gartenrotschwänze in der Kleingarten-Kolonie hinter dem Annateich, leider gelingt es mir nicht, das Weibchen und das Männchen abzulichten. Auch Trauerschnäpper hören und sehen wir während unseres langen Spaziergangs durch die Eilenriede leider nicht. Wenn sie nicht singen, haben wir kaum eine Chance, sie zu entdecken. Übrigens hat auch das Gartenrotschwanz-Männchen nicht gesungen, wahrscheinlich, weil er bereits eine Partnerin gefunden hatte.

Wunderschön allerdings ist in diesen Tagen die Obstblüte, in den Schrebergärten stehen fast alle Apfelbäume in voller Blüte.

Die Graugänse im Hermann Löns Park haben schon Küken, während die Haubentaucher noch nach einem Partner suchen. Wir zählen 6 Graugansfamilien, wobei wir nicht alle Bereich einsehen können.


28.4.2018: In der Wülfeler Masch schauen wir, ob Feldschwirl, Nachtigall, Grasmücken, Kuckuck und Rohrsänger schon wieder zurück sind. Tatsächlich hören wir einen Feldschwirl und eine Nachtigall, sowie viele Mönchsgrasmücken dazu mindestens je eine Klappergrasmücke und Dorngrasmücke. Und ein Kuckuck ruft. Inzwischen sind die Bäume belaubt, so dass es praktisch unmöglich ist, diejenigen Vögel zu entdecken, die aus den Büschen heraus singen. Zum Abschluss des Tages schauen wir noch bei der Gebirgsstelze an der Leineinsel vorbei. Das Paar ist fleißig dabei zu füttern.


21.4.2018 Klärteiche Lehrte: Die Rothalstaucher sind zurück, und sie sind schon verpaart, das bedeutet, auf jeder der kleinen Teiche ist das Revier eines Pärchens.

Tatsächlich scheint der abgebildete Taucher einen Bergmolch gefangen zu haben,