Januar-Juni 2020


Juni 2020

19. Juni 2020, Herrenhausen. Die Renovierungsarbeiten der Wasserkunst am Leinewehr, südlich der Herrenhäuser Gärten, sind fast abgeschlossen. Noch ein Grund mehr für einen Spaziergang zum Leinewehr. Wir haben Schwäne, Enten, Blässhühner und zu unserer großen Freude einen Eisvogel beobachten können.


13. Juni 2020, Klärteiche Lehrte.  Obwohl es schwülwarm ist und Gewitter angekündigt sind, machen wir uns auf nach Lehrte. Es ist anstrengend und schweisstreibend, an diesem Nachmittag konzentriert nach Vögeln zu schauen, aber wir haben dennoch einige schöne Beobachtungen. Beispielsweise macht ein Rothalstaucher-Pärchen eine Brutpause, baut an seinem Nest und wendet die Eier. 

Und wir sehen unsere ersten jungen Schwanzmeisen überhaupt. Irgendwie sind Schwanzmeisen eher Wintervögel für mich. Schön zu wissen, dass sie hier erfolgreich brüten. Auffallend ist der rote Lidring und die kleinen Vögel sind sehr ansprechend, einzeln, oder auf der "Hühnerleiter", es sind mindestens vier flügge Jungvögel.

Zwergtaucher und Rohrsänger hören wir deutlich, erblicken sie auch kurz, aber zu kurz für ein Foto.

Im ersten Moment habe ich den Bluthänfling für einen Karmingimpel gehalten, aber nur kurz, der Gesang passte gar nicht. Aber die Farbe kommt schon hin, nicht wahr? ich mag die Hoffnug nicht aufgeben, mal wieder einen singen zu hören. Neben den Rothalstauchern sind auch die Blässhühner eifrig im Brutgeschäft aktiv.


13. Juni 2020, Wir sind früh aufgestanden, um am Brinksoot nach Singvögeln zu schauen. Das hat funktioniert, wir sehen einige Neuntöter, ein Schwarzkehlchen und einige der jahreszeitlich üblichen Vögel wie Goldammern, Stieglitze, Bachstelzen usw. . Ein Highlight ist eine Stieglitzfamilie und auf dem Rückweg meldet sich ein Teichrohrsänger aus einem nicht so recht passenden Biotop, direkt neben der Autobahn.


7. Juni 2020, Heute haben wir uns auf die Suche gemacht nach heimischen Orchideen. Folgende Arten haben wir gefunden: Großes Zweiblatt, Bienenragwurz, breitblättige Stendelwurz, Niederländische Stendelwurz, Frauenschuh,  Mückenhändelwurz und grünliche Waldhyazinthe.

Die Vielfalt der heimischen Orchideen reicht vom unscheinbar zwischen Brennesseln wachsenden Zweiblatt bis hin zum üppigen Frauenschuh. Ich verstehe so gut wie nichts von Orchideen, bin aber allein von der Vielfalt verzaubert und füge die Bilder einfach mal in den Blog ein.

Brockenblick und Mohnblumen, das allein wären schon Motive genug gewesen. Noch einige farbenfrohe Bilder des Tages. Ich bin vollständig begeistert und obwohl ich leider die Namen der Pflanzen nicht kenne, noch einige Impressionen.


6. Juni 2020, Laatzen. Die jungen Turmfalken sind ausgeflogen. Aber so ganz glücklich sieht die Familie nicht aus, anstatt die neue Flugfähigkeit auszukosten, kauert eines der Jungen auf der Kirchturmuhr und eines auf dem Dach des Kirchturms.  Ein Junges ist noch im Kasten und sieht aus als müsste es noch etwas warten bis zum ersten Flugversuch, es hat noch Flaumfedern.

Die Eltern kommen vorbeigeflogen. Die Antwortrufe der Jungen klingen eher jämmerlich, sie wollen offenbar nicht mit auf die Jagd und bleiben an Ort und Stelle. Die Eltern drehen eine Runde und verschwinden aus meinem Blickfeld.

Bei meinem Spaziergang in der Grasdorfer Leinemasch stelle ich fest, dass keine Störche auf dem Nest sind. Sollten die schon ausgeflogen sein? Einen Storch sehe ich in der Nähe des Aussichtsturmes. (Nachtrag: Leider hat es in diesem Jahr mit der Brut nicht geklappt. Nach dem Unfalltod des Weibchens haben Naturschützer die Jungen in eine Auffangstation gebracht. Ein Junges verblieb beim Männchen. Dieser hat es eine Weile versorgt, dann aber getötet, um sich noch einmal zu paaren). Besonders freue ich mich über die Mehlschwalben, über ein Schwarzkehlchen, Rohrsänger und Rohrammern, einen Girlitz und über einen Baumfalken, der plötzlich über mir auftaucht und so schnell verschwindet, wie er gekommen ist. Dorn- und Mönchsgrasmücken singen nicht, sondern ich entdecke sie eher zufällig im Gebüsch oder beim Baden.


1. Juni 2020, Pfingstmontag Hannover. Heute haben wir ein Gebirgstelzen-Pärchen beim Nestbau beobachtet, genauer gesagt haben wir gesehen, wie die beiden immer wieder mit Nistmaterial unter eine Brücke geflogen sind. Das Nest selbst war nicht einsehbar.


Mai 2020

30. Mai 2020 Hannover, Gaim und Brinksoot.  Wir beginnen unseren Spaziergang am Mittelland-Kanal und schon nach wenigen Schritten in der Gaim werden wir begrüßt von einem Waldlaubsänger. Der Wald ist recht dicht, und so ein Laubsänger sehr klein. Wir machen uns daher nicht so große Hoffnung, dass wir ihn finden. Aber mit einer Mischung aus Geduld und Glück des Tüchtigen erblicken wir ihn doch und und ich kann sogar einige, wenn auch nicht perfekte, Fotos schießen.

Mehrere Pärchen Neuntöter und Schwarzkehlchen halten sich in der Umgebung des Brinksoot auf, und wir sehen sogar eine Familie Schwarzkehlchen.


Ein paar Urlaubstage ohne Reise verbringe ich, oft mit einer Freundin zusammen, in der Umgebung von Hannover. Ich stelle die Bilder direkt dort ein, wenn es sich wie beim Steinhuder Meer, dem Hermann Löns Park oder den Lehrter Klärteichen um eines der Gebiete handelt, die ich auf dieser Seite beschreibe. Die anderen Bilder finden sich hier im Blog. Und das Blaukelchen "muss" ich hier einfach zeigen, unter dem Punkt "Steinhuder Meer" finden sich noch mehr Bilder von den schönen Vögeln.


21. Mai 2020 Tiergarten und ein Gehölz nördlich von Hannover. Was man aufgrund der Fotos nicht ahnen kann, ist, dass Trauerschnäpper und Spechte bei der Fütterung, nur drei von vielen wunderbaren Beobachtungen sind. Wir hören Pirole, Klappergrasmücken, Nachtigall, Gelbspötter, ein Waldlaubsänger gibt ein ausführliches Konzert, und wir sehen mehrfach einen Schwarzspecht, insgesamt sehen oder hören wir bei unserem Ausflug gut 50 verschiedene Arten.


11. Mai, Gartenkolonie in der List. Wir wollen schauen, ob wir Nachtigall, Gartenrotschwanz und Gitzlitz finden. Gartenrotschwanz hat geklappt, Girlitz auch, aber den Nachtigallen war es vermutlich zu früh, oder vielleicht auch zu kalt. Die Gartenrotschwänze sangen auf ihren Warten, meist den Dächern der Gartenhäuschen. Da wir nicht wissen, wie groß die Reviere der Gartenrotschwänze sind, können wir nicht sicher sagen, ob es mehr als drei verschiedene Exemplare sind, es könnten auch fünf sein, zumal sich das Pärchen ganz am Ende des Weges nicht gemeldet hat. Wenn wir auf Nummer sicher gehen, bleiben wir bei 3.


Die Trauerseeschwalbe muss ich jetzt noch mal hervorheben. Meine erste Sichtung!


7. Mai, List. Es ist sehr schade, dass man nicht reisen kann. Ich wäre gern nach Helgoland gefahren und Besuche bei der Familie im Norden ( mit vielen Blaukehlchen auf der Spaziergangsrunde) vermisse ich schon sehr. Aber alles hat natürlich auch etwas Gutes: Inzwischen kenne ich einige der Vögel in den nahegelegenen Schrebergärten schon ganz gut, und ich erkenne sogar schon einige am Gesang (das war jetzt ein "Insider"). Wie sonst gern die Amsel, ist die Nachtigall im Gras unterwegs, als ich hinzukomme, fliegt sie ins Gebüsch und singt ihre Strophen. Das Gimpel-Pärchen von vor ein paar Tagen ist ebenfalls wieder da. Sie rufen nicht - und fotografiert werden wollen sie offenbar auch nicht. Vielleicht 300m weiter singt die nächste Nachtigall. Besonders freue ich mich, dass ich diesmal einen Aurorafalter entdecke, der sich ablichten lässt.

Die beiden Gartenrotschwänze sind die beiden mir bekannten Männchen aus dem Bereich der Schrebergärten, den Rechten hatte ich vor ein paar Tagen mit seinem Weibchen zusammen fotografiert.


2. Mai, List. Inzwischen kenne ich die Schrebergärten hier ganz gut. Es gibt Kohl- und Blaumeisen, mindestens an zwei Stellen singen Nachtigallen, dann höre ich regelmäßig eine Singdrossel, manchmal einen Grünspecht, mindestens drei singende Girlitze machen auf sich aufmerksam (einmal sangen zwei, einer links des Weges, einer rechts, maximal 10 Meter auseinander), und dann noch Rotkehlchen, Amseln, Grünfinken und zweimal Gartenrotschwanz, wobei ich das erste Pärchen noch nicht wieder gesehen und nicht sicher gehört habe. Aber das zweite Pärchen hat sich heute ablichten lassen.


april 2020

27. April, Eilenriede, ich checke noch mal, was die Maiglöckchen machen. Und tatsächlich finde ich drei kleine Blütenstände. Das sieht doch ganz gut aus.

Eher um mich etwas zu bewegen, fahre ich noch einmal zu dem Platz, für den der erste Trauerschnäpper auf ornitho.de gemeldet wurde. Eine Freundin ruft an und ich meine zwischendurch etwas durch die Büsche huschen zu sehen. Als wir uns verabschiedet haben, schaue ich noch mal in Ruhe, ob ich den Trauerschnäpper finde, und siehe da, er sitzt auf dem nächstgelegenen Ast. Fast ist es, als hätte der kleine Vogel sich während des Telefonats an mich gewöhnt. Bereitwillig posiert er anschliessend, er zeigt den weißen Fleck auf der Stirn, ebenso, wie das Gefieder von hinten aussieht. Der Vogel ist eher bräunlich, aber der Schwanz schimmert blauschwarz.


18. April, List. Völlig unerwartet singt eine Nachtigall neben mir, zwar nur kurz, aber eindeutig, mit ihrem charakteristischen Schlagen. Ich stoppe - und die Nachtigall auch. Dann sehe ich mehrere Aurorafalter, die wären natürlich ein klasse Motiv. Das klappt aber leider nicht. Nur ein Kohlweißling setzt sich kurz und zusammen mit einer Biene kann ich ihn ablichten. In der Zwischenzeit hat die Nachtigall sich mit meiner Anwesenheit arrangiert und singt aus vollem Hals. Und es gibt ein Foto. Die erste Nachtigall des Jahres für mich. Schön.


17. April, Eilenriede. Nach Feierabend mache ich noch mal eine Runde mit dem Fahrrad und stelle mich an die Stelle, wo ich vorgestern (und an den Tagen davor) den Trauerschnäpper gehört habe. Tatsächlich ist er leise aus dem Hintergrund zu hören. OK. Abwarten. Ich fotografiere ein paar Blumen. Links neben mir klingt es, als würde ein recht dicker hohler Baum vibrieren. Ich bin irritiert, aber es ist tatsächlich der Buntspecht, der oben in der Kiefer hämmert, es wirkt als wäre er auf Nahrungssuche. Ich kann nicht erkennen, ob die Spechte die Höhle von vor zwei Tagen wirklich dauerhaft bezogen haben. Ich behalte alles im Blick: Die Richtung aus der der Trauerschnäpper singt, den Specht oben in der Kiefer und die gestern bezogene Höhle.

So vergeht eine halbe Stunde. Ich will mich nicht beschweren, Vogelbeobachtung ist ja eine meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen, es bietet sich nur gerade an, zu erwähnen, dass es der 8. Anlauf ist und ich jeweils mindestens eine halbe Stunde Augen und Ohren offen gehalten habe. Das Foto zeigt das Ergebnis dieser Geduld, es zeigt den Trauerschnäpper als er kurz näher gekommen ist. Es scheint mir, als würde er die Grenzen seines Reviers mit seinem Gesang abstecken, und dabei von Baum zu Baum ziehen. Um mich kümmert er sich nicht weiter.


15. April, Eilenriede. Nach dem Tag im Homeoffice brauche ich noch etwas Bewegung. Und was liegt näher, als es es noch einmal beim Trauerschnäpper zu versuchen. Da ist der Kasten vom letzten Jahr, der nun von Kleibers bewohnt wird. Und der Kasten, vielleicht 800m weiter, von dem ein singender Trauerschnäpper gemeldet wurde, den vorgestern die Kohlmeisen bezogen haben. Dazwischen liegt eine Stelle, von der aus man ihn Montag hören konnte. Gestern nichts. Heute dann: Ja! ich habe ihn eindeutig gehört und auch gesehen. Bilder gibt es diesmal noch keine.

Aber wie das so ist, wenn man an einer Stelle länger beobachtet: Am Montag schon hatte ich zwei Buntspechte gesehen, die sich miteinander beschäftigt haben. Und heute dann bezog der Specht die Höhle. Er schaut vorsichtig hinein, und wirft dann Unrat heraus. Ich halte mich eine Weile auf und immer mal wieder steckt er den Kopf heraus. Auf dem unteren Bild sieht er schon ganz zufrieden aus. Ich bin es auch: Trauerschnäppergesang in den Ohren und die Augen auf die künftige Buntspecht-Kinderstube.


14. April, Gartenkolonie in der List. Ich habe heute noch Urlaub. Anders geplant, aber ich beginne meine nächste Umgebung genauer zu erkunden. Wie lange habe ich nach dem Girlitz gesucht, ihn in den vergangenen Jahren nur hin und wieder zufällig gesehen. Jetzt weiss ich, dass mehrere Brutpaare in der Nähe sind, ebenso verhält es sich mit dem Gartenrotschwanz. Hinzu kommen an meinem heutigen Spaziergang Heckenbraunellen, Singdrossel, Grünfinken und Grünspecht und natürlich viele Meisen. Hinter einem Baum lugt vorsichtig ein Eichhörnchen hervor.


12. April 2020  Mit dem Fahrrad bin ich unterwegs in Hannovers Osten, meine Runde führt mich durch die  nördliche Eilenriede, der Gartenkolonie nördlich von Kleefeld, durch Bothfeld und die Laher Wiesen. Eigentlich überzeugt mich das Fahrrad für die Vogelbeobachtung nicht vollständig, man ist zwar schneller unterwegs als zu Fuss, aber dafür übersieht man eben auch einiges. Andererseits, wenn man in dieser Zeit die öffentlichen Verkehrsmittel meiden möchte, ist das Fahrrad die optimale Alternative. Nachfolgend eine Mönchsgrasmücke am Wegesrand und ein Sperber, der sich zeigte als ich auf der Schneckenbrücke einen kurzen Stop machte.

Die erwarteten Trauerschnäpper habe ich nicht gefunden, aber dafür immerhin einen Gartenrotschwanz in der Gartenkolonie. Er zeigte sich nur kurz und das Foto ist eher ein Belegfoto. 

Das Highlight des Tages waren dann doch völlig unerwartet zwei männliche Braunkehlchen in den Laher Wiesen. Ich habe sie länger beobachtet, es waren recht sicher nur zwei Männchen.

Zum Abschluss des Beobachtungstages bin ich noch einmal zu Fuss in der Gartenkolonie in der List unterwegs. Vor zwei Tagen hatte ich dort bereits einen Girlitz entdeck und ich suche immer noch nach dem Gartenrotschwanz. Und siehe da: Er ist da. Ich sehe das Männchen am Kasten und anschließend etwas weiter hinten im Garten. Das Belegfoto ist unscharf, aber ich freue mich sehr. Und als Fotomotiv stellt sich der Girlitz zur Verfügung.


5. April 2020  Am Vormittag in der Eilenriede mit viel Abstand haben wir einen Spaziergang gemacht. Viele Buntspechte rufen und klopfen. Zwei Kernbeisser ziehen durch die Gipfel und in den Gesang von Rotkehlchen, Zaunkönig und Singdrossel mischt sich ein anderer vertrauter, aber doch noch ungewohnter melodischer Gesang. Wir stutzen, versuchen mit den Sänger mit den Ferngläsern zu entdecken. Und siehe da: Eine Mönchsgrasmücke. Sie kann noch nicht lange zurück sein, hat aber schon Stöckchen im Schnabel.

Die Spechte huschen durch das Unterholz. Und nein, sie unteressieren sich gar nicht für einander... und fliegen dann doch zusammen um die Bäume. An einer Stelle standen wir und hatten einen klopfenden Specht ganz nah neben dem Weg; ein Echo kam von drei weiteren Bäumen in unterschiedlicher Entfernung. Alles Buntspechte.


März 2020

28. März 2020 Das Wetter ist gut, und der Laden hat sogar Toilettenpapier (das musste ich einfach erwähnen). Die Stimmung ist also gut, wenn wir allein, maximal zu zweit in der Nähe der Wohnung spazierengehen oder mit dem Rad fahren. Zitronenfalter leuchten zitronengelb, sie sind leider heute zu schnell für mich. Ich übe, schöne Naturfotos zu schießen. Da ist noch Luft nach oben, aber sie zeigen schon hellen Farben des Frühlings.


21. März 2020 Das Coronavirus hat uns voll im Griff. Auch ich halte mich weitgehend in der Wohnung auf und bin nur in der Nähe der Wohnung spazieren. Der Fotoappart muss dann allerdings mit.


14. März 2020, Grasdorfer Leinemasch. Nach zwei trockenen Jahren hat es im Februar 2020 kräftig geregnet, die Wiesen stehen unter Wasser und viele Wasservögel haben sich eingefunden. Und, nebenbei: Die Störche sind zurück.

Ob es diese beiden Falken sind, die regelmäßig im Gebiet sind? Ich weiss es nicht, könnte aber sein, ebenso wie bei den Fasanen (sechs Hennen und einen Hahn haben wir gesehen) haben die Menschen ihre Hand im Spiel.


7. März 2020, Steinhuder Meer. Seit einigen Tagen hält sich auf dem Steinhuder Meer eine sibirische Gluckente auf. Auch wenn sie wahrscheinlich aus der Gefangenschaft stammt, ist es dennoch schön, mal zu schauen, wie diese Ente aussieht. Leider ist das Licht am Hagenburger Kanal nicht optimal, aber immerhin kann man sie zusammen mit verschiedenen anderen Enten beobachten, sie ist im Vergleich recht klein. Interessant fand ich, dass die Guckente sich jeder einfliegende Ente genähert hat, so als würde sie hoffen, dass doch noch Ihresgleichen auftauchen.  Nebenbei habe ich einige Fotos vom Steinhuder Meer aufgenommen, das letzte Foto zeigt den Blick auf die Seeadler in Winzlar.


Unerwartet treffen wir auf ein kleines Hermelin. Es ist nicht besonders scheu und beobachtet uns intensiv und neugierig. Da kein Schnee liegt, ist es im weißen Tarnkleid gut zu sehen. Es ist neugierig und so stehen wir auf der einen Seite eines kleinen Grabens und das Hermelin schaut auf der anderen Seite immer wieder aus anderen Positionen, ob wir noch da sind.

Zum Abschluss des Ausfluges schauen wir noch mal nach Winzlar. Inzwischen hat sich das Wetter verbessert und es ist wunderbares Foto-Licht. Drei Seeadler, zwei Adulte und ein Jungvogel halten sich in der Nähe des Horstes auf. Sobald sie auffliegen, sind die vielen Wasservögel in der Luft.

Wir haben viele Kleinvögel gesehen, die Rohrammern, Schwarzkehlchen und Feldlerche haben uns, ebenso wie die Wiesenpieper, besonders erfreut.

Besonders bemerkenswert finde ich die Seeadler auf dem Foto mit den fliegenden Schwänen. Wirken die Adler mit dem hellen Kopf nicht ein wenig wie Weisskopfseeadler und habe nur ich das Gefühl, es könnte eine weitläufige Naturlandschaft sein?

Zum Abschluss noch ein paar Flugstudien vom Seeadler. Ich finde es faszinierend, wie der große Seeadler auf dem dünnen Baum landet.


1. März 2020, Tiergarten. Zusammen mit einige Vogelfreunden geht es heute in den Tiergarten, die Hannoveraner Naturfreunde wissen, dass das kein Zoo ist, sondern ein Wildpark mit vielen alten Bäumen und damit auch vielen Spechten. Grün-, Bunt- und Mittelspechte sieht und hört man hier ziemlich sicher, auch auf Schwarzspechte und Kleinspechte kann man hoffen. Wir haben die drei Arten gehört und die Mittelspechte zeigten sich gegen Ende des Spaziergangs recht fotogen. Zusätzlich gab es singende Sumpfmeisen, Kleiber, Gartenbaumläufer, Nilgänse, sowie recht viele Wacholderdrosseln und Stare.  Über 17 Hohltauben auf der benachbarten Nassen Wiese haben wir uns besonders gefreut.

Die Mittelspechte waren sehr aktiv, leider ist es im Tiergarten mit seinen alten Bäumen recht dunkel, ausserdem sind die kleinen Spechte flink, keine idealen Bedingungen für den Naturfotografen. Ich stelle trotzem mal vier Bilder ein. Tatsächlich habe ich nicht erkennen können, ob es Balzverhalten, unerwünschte Annäherung oder Revierkampf ist. Wenn jemand dazu etwas sagen kann: Ich freue mich über Infos, und würde das ergänzen.


Februar 2020

Februar 2020 Turmfalken im Wind und auf der Kirchturmuhr, beides in Laatzen. Ich hatte den Turmfalken auf dem in Böen schwankenden Ast beobachtet und erwartete, dass die Federn durchgepustet würden. Als allerdings die Windstösse zu stark wurden, flog er ab und es wirkte, als hätte er nur gewartet, um einmal mit richtigem Aufwind zu fliegen. Im Gegensatz zu den Reihern und Höckerschwänen, die ich vorher beobachtet hatte, hatte er mit dem Wind keine Mühe.


8. Februar 2020, Neustadt am Rübenberge und Steinhuder Meer.  In Neustadt wird eine männliche Ringschnabelente gemeldet. Es ist Wochenende und ein Stopp in Neustadt lässt sich mit einem Besuch am Steinhuder Meer verbinden. Es ist ein wunderschöner Tag. Wir sehen und hören recht viele Vögel. Zunächst die Ringschnabelente, sie schwimmt wie erwartet auf dem Krankenhausteich und lässt sich gut anschauen. Wir hatten sie vorher nur auf Bildern gesehen und freuen uns, dass die Merkmale so gut zu sehen sind. Das Bild unten links zeigt die Ringschnabelente im Vergleich zur Reiherente, der Ring auf dem Schnabel ist das wichtigste Merkmal, aber man sieht auch, dass der Schopf fehlt, die Ente eine andere Kopfform hat und der Vogel an der Seite grau ist. Weiterhin freuen wir uns über die Träller von vier Zwergtauchern, und am Ufer singt ein weiblicher Gimpel.

Das Steinhuder Meer ist immer gut für die Beobachtung von Wasservögeln. Wir geniessen die Weite und sind eher überrascht als wir zwei Moorenten sehen, das haben wir während der letzten Jahre nicht hinbekommen. Wie so oft sind viele der Sichtungen zwar schön, aber leider eher in Spektiv-Entfernung, das gilt heute auch, und zwar für Gänse- und Zwersäger, Schellenten und für den Seeadler, einer kommt recht nahe, um einen Fisch zu fangen, den er offenbar als Brautgeschenk zu einem weiteren Seeadler bringt. Auch der Eisvogel zeigt sich kurz.

Die Möwen hingegen sind zwar nahe am Ufer zu sehen, wir tun uns mit Silber- und Steppenmöwe jedoch etwas schwer, die Bestimmung ist noch nicht abgeschossen.

Weitere Impressionen vom Steinhuder Meer. Wir schätzen, dass auf der Wiese 1500 Gänse, meist Blässgänse, einen Schlafplatz aufsuchen.


2. Februar 2020, zwischen Bothfeld und Kleefeld.  Wir gehen bei Nieselregen spazieren. Freude machen uns an diesem nassen Nachmittag zwei Wintergoldhähnchen und zwei Heckenbraunellen. Beide singen im Regen. Anschliessend finden wir auf und am Annateich weder Mandarin- noch Brautenten, dafür aber einige Frühblüher. Das Bild vom Wintergoldhähnchen nehme ich mit hinein, weil es sich gerade mal eignet, zu zeigen, wie schwierig Vogelbeobachtung manchmal ist, gerade bei sehr kleinen lebendigen Vögeln. Wir hatten die Goldhähnchen gehört. Sicher waren wir nicht, denn auch die Blaumeisen können sehr hohe Laute produzieren. Aber diesmal suchten wir die kleinen quirligen Vögel zwischen den Ästen und haben sie tatsächlich entdeckt. Das Bild zeigt, wie sich das Bild im Fernglas darstellt. Irgendwo zwischen den Zweigen und fliegen die Goldhähnchen hin und her. Auf dem Bild unter der Heckenbraunelle kann man immerhin eines genauer ansehen.

Die Frühblüher überraschen uns nicht sehr, schließlich ist es seit Wochen warm, allerdings jetzt schon Märzbecher?


Januar 2020

26. Januar 2020, Döhren mit Vierthaler Teich und Maschsee, Südufer, wir schauen, was sich heute so ergibt. Es ist nichts Spektakuläres, aber wir sehen endlich mal wieder eine Mandarinente, entdecken die Moorente am Südufer des Maschsees und erfreuen uns an Eisvögeln und Schwanzmeisen.

Gern gezeigt hätte ich die Misteldrossel im Flug, denn sie schwirrte, ähnlich einem Kolibri, unter den Misteln. Leider reichte dafür das Winterlicht nicht aus, man sieht nur verwaschene Flecken auf den Bildern. Offensichtlich hat die Misteldrossel weniger Freude als wir an den eingeflogenen Seidenschwänzen, die die gut erreichbaren Beeren an vielen Orten gefressen haben. Ein großes Highlight ist ein großer Trupp Stieglitze, der recht nah in die Diesteln einfällt.


19. Januar 2020, Herrenhäuser Gärten, auch heute sind die Seidenschwänze noch da. Sie haben sich einen neuen Platz gesucht, direkt an der Ecke des Berggartens, dort gibt es auch ein Flachdach mit Trink-Gelegenheit. Und offenbar hat die Misteldrossel es aufgegeben, zu meckern, sie sitzt mitten im Trupp. Der hier auf dem linken Bild gezeigte Seidenschwanz ist ein Jungvogel, was man an der Federzeichnung im schwarzen Flügelfeld erkennen kann, ihm fehlen noch die Querstreifen.


Steinhuder Meer, hier zeigt sich uns ein anderer wunderschöner starengroßer Vogel. Wir hatten zwar schon Kernbeisser gesehen, aber diese Vögel sitzen oft in den Baumwipfeln im Wald. Noch nie hatten wir Kernbeisser, die sich im richtigen Licht in einer Lücke in der Baumkrone so schön und lange gezeigt haben.


18. Januar 2020, Herrenhäuser Gärten, diesmal sehen wir die Seidenschwänze.

Wir beobachten einen Trupp von ca. 80 Seidenschwänzen, die sich von den Misteln in den Bäumen ernähren. Der Misteldrossel passt das überhaupt nicht, sie versucht lautstark, die Bäume als ihr Revier zu deklarieren. Dadurch erreicht sie aber nur, dass die Seidenschwänze etwa 50 cm Abstand zu ihr halten.

Und ja: Es sind etwas zu viele Bilder von den Seidenschwänzen, aber sie kommen nur alle paar Jahre vorbei und dann ist es nicht sicher, dass man sie bei gutem Licht beobachten und fotografieren kann. Ich mag mich jetzt nicht für eine kleine Auswahl entscheiden. Sie sind recht aufmerksam und beobachten uns, daher zeigen die meisten Bilder den Bauch, den Kinnfleck und die Augen. Ich versuche, neben den Augen auch die Musterung von Schwanz und Flügel abzulichten, da man daran erkennen kann, ob es sich um Alt- oder Jungvögel handelt. Das ist mir nicht komplett gelungen, und auch ein Grund für die Auswahl.


11. Januar 2020, Herrenhäuser Gärten und Wasserkunst, dort sind Misteln und wir haben in den Bäumen schon bei früherer Gelegenheit Seidenschwänze gesehen. Heute allerdings klappt das nicht, in Hannover werden am Samstag keine entdeckt. Aber das Wetter ist wunderbar und die Vögel scheinen es ebenfalls zu genießen, viele von ihnen singen. Im Laufe des Tages sehen wir 42 Arten, die meisten von ihnen sind die zu erwartenden Wintervögel. Besonders freuen wir uns über eine für uns singende Sumpfmeise, die fast schon zutraulichen Gänsesäger, ca 40 Wacholderdrosseln und mehrere Eisvögel, sowie mehrere Zwergtaucher.

Die Gänsesäger, sie lassen sich seit einigen Jahren im Bereich Herrenhäuser Gärten/ Georgengarten blicken und haben hier inzwischen eine sehr geringe Fluchtdistanz, sie lassen sich bei mildem Winterlicht fotogen ablichten.

Nachfolgend zwei Bilder der Eisvögel, sie waren zwar gut beim Fischen zu beobachten, für den Fotoapparat aber doch leider etwas zu weit entfernt.