Das Nordkolleg steht für Musik, nordische Sprachen, Kultur, Bildung und einen schönen Garten mit vielen tollen und nachhaltigen Ideen.

Ich bin sehr gern im Garten des Nordkollegs. Leider bin ich mit dem Norwegischkurs (nein, ich habe Isländisch nicht aufgegeben 😉, ganz im Gegenteil, die beiden Sprachen kombinieren sich gut.) etwas zu früh und es klappt bis zum 12. April 2024 nicht ganz mit der ersten Apfelblüte. Aber in ein paar Tagen wird der neue 100-Sorten Baum viele Blüten und immer noch einige Knospen tragen.

Den Rhabarber entdecke ich zufällig, den kann man schon fast ernten! Und wie schön werden die Blüten des Taschentuchbaums, die sich im Bild unten rechts schon andeuten, im Sommer aussehen!

Die Sonne lockt in den Garten. Für einen längeren Aufenthalt oder eine ganze Unterrichts-Doppelstunde ist es meist trotz der Sonne noch etwas zu kühl. Dennoch werden die Sitzgelegenheiten in den Pausen gern angenommen.

10.April 2024: Eigentlich war tagsüber ziemlich schlechtes Wetter und der wolkenlose Himmel am Abend ist eine große Überraschung. Sofort mache ich mich auf die Suche nach dem Kometen P12/Pons-Brooks, der unter der schmalen Mondsichel zu sehen sein soll. Ich finde ihn nicht. Aber der Himmel ist wunderschön, ich fotografiere den Sichel-Mond und entdecke auf den Fotos später sogar drei Jupitermonde. Sie sind gut zu erkennen, weil sie auf einer Achse mit dem Jupiter liegen (Bild rechts unten). Ich habe weder ein Stativ dabei, dabei noch eine Nachführeinrichtung, die Fotos sind also eher von schlechter Qualität - aber irgendwie ist es für mich schon glaublich, dass man von der Erde aus Jupitermonde fotografieren kann.

Die Vögel des Nordkollegs. Im Frühjahr genieße ich es, wenn ich vor Sonnenaufgang (im März ist das noch nicht so sehr früh) die vielen Vogelstimmen im Garten höre. Sobald die Sonne aufgegangen ist verstummen sie alle für eine Weile. Dann wird es Zeit, sich für den Kurs vorzubereiten. Schließlich bin ich ja nicht nur zum Vergnügen und zum Fotografieren hier! Sind die Hausaufhaben erledigt? Soll man die Grammatik noch mal durchgehen oder die Vokabeln noch mal ansehen?

Die folgenden Vogelarten habe ich im Frühjahr im Garten des Nordkollegs entdeckt: Amsel, Zilpzalp, Heckenbraunelle, Haussperling, Kleiber, Blau- und Kohlmeise, Zaunkönig, Grünfink, Buchfink, Bachstelze, Gimpel und Sommergoldhähnchen, dazu gesellen sich als Besucher Stieglitz, Rotkehlchen, Schwanzmeisen und Mönchsgrasmücken oder auch mal Elster und Eichelhäher.

Grün- und Buntspecht sowie Ringel- und Hohltaube klingen vom angrenzenden Gerhardshain herüber. Viele Singdrosseln sitzen zwischen den Dohlen und den vielen Saat- und Rabenkrähen auf dem Feld gleich nebenan und auch Bergfinken wurden schon fotografiert.

Höckerschwäne, Blässrallen, Silber-, Lach- und Sturmmöwen sowie Kormorane und manchmal eine Mantelmöwe halten sich regelmäßig auf und am Kanal auf, hier habe ich auch Wintergoldhähnchen und in der Nähe der Schwebefähre sogar Austernfischer entdeckt.

An der Eider, in der Nähe des Kanals, befindet sich eine große Kolonie von Saatkrähen, hin und wieder zeigen sich Graureiher und Mäusebussarde, Grau- und Kanadagänse, Stock-, Reiher-, Krick- , Löffel- und Schnatterenten, dazu entdeckte ich zwei Brandgänse und nicht zu vergessen die Haubentaucher, die hier noch balzen und mir dabei die Pinguinpose vorführten, während in Hannover schon gebrütet wurde. Nicht zu vergessen ist hier auch der Eisvogel, der dort offenbar ein gutes Revier vorfindet. Den habe ich allerdings schon sehr lange nicht gesehen.

Im Winter kommen regelmäßig Gänse- und Zwergsäger sowie Zwergtaucher, vereinzelt sogar Mittelsäger hinzu und viele Wacholderdrosseln, manchmal Rotdrosseln.

Auch einen Habicht habe ich immer mal wieder entdeckt und einer meiner schönsten Sichtungen ist ein Trompetergimpel an der Eider, der freundlicherweise nah am Weg saß und geblieben ist, bis ich mit dem Handy eine Tonaufnahme erstellt hatte. Beim letzten abendlichen Spaziergang kann man manchmal den Waldkauz aus dem Wäldchen hören, und ich habe sogar morgens einen überfliegenden Seeadler vom Fenster aus beobachtet, zusammen mit dem Sonnenaufgang. Kann das wahr sein? Ich füge ein Belegfoto (vom 18.3.2024) ein.

April 2021: Es ist ungewöhnlich, dass ich Ende April im Nordkolleg bin, mein Isländischkurs findet regelmäßig im spät im Herbst und früh im Jahr (Februar/März) statt. Ich hatte mich auf blühende Apfelbäume gefreut. Das hat auch funktioniert, allerdings musste ich die Blüte schon sehr suchen. In diesem Jahr (2021) haben wir einen sehr kühlen April und die Apfelblüte ist spät, es gibt nur wenige Blüten, die meisten sind erst maximal im sogenannten Mausohr-Stadium.

Hier kann man sehen, wie früh oder spät im Jahr die Apfelblüte sich über Deutschland ausbreitet.

In einem kleinen Gärtchen haben die Gärtner viele kleine Apfelbäume verschiedener alter Sorten gepflanzt. Umgeben es von einer Totholzhecke, die wiederum Nistplätze für Gartenvögel bieten wird.

Die Gärtner des Nordkollegs sorgen nicht nur für den Erhalt alter Apfelsorten, sondern es gibt auch einige Gemüsebeete. In Permabeeten wird unterschiedliches Gemüse zusammen angebaut und eine gute Idee sind die Kartoffeltürme, die auf den ersten Blick wie Strohballen aussehen. 

Ein Blick auf die Bienen des Nordkollegs. Ich kenne mich nicht aus und muss mich informieren: Die großen dunklen Bienen sind Drohnen. Inzwischen sind an verschiedenen Orten im Garten Bienenkästen aufgestellt.