Mellum 2018

15. September 2018. Nachdem mir der Besuch auf Mellum im vergangenen Jahr so gut gefallen hat, bin ich  zusammen mit einer Freundin erneut unterwegs. Morgens um 7:00 Uhr starten wir mit der Wega II aus Wilhelmshaven, wie im letzten Jahr müssen die letzten 1-2 km durch das Sandwatt zu Fuss zurückgelegt werden. Der Aussstieg erfolgt über Schlauchboote, da wir sonst einige Meter bis zum Beginn der Sandbank durch hüfttiefes Wasser hätten waten müssen.

Der Apfelbaum ist mir im letzten Jahr nicht aufgefallen, wie die meisten Obstbäume trägt er nach dem langen trockenen warmen Sommer viele kleine Früchte. Überhaupt habe ich beim zweiten Besuch einen anderen Blick auf die Insel, möchte möglichst viele Eindrücke aufnehmen. In diesem Jahr nutzen wir den Aufenthalt und wir setzen uns sogar kurz in die Beobachtungshütte am kleinen Teich der Insel. Üppig sind die Beobachtungen nicht, denn wir haben ja nicht lange Zeit, die sicher beobachteten Vögel sind Pieper (ich vermute Wiesenpieper) und Zilpzalps.

Dass einer der kleinen Wiesenpieper aus Metall ist, fällt auf den ersten Blick nicht auf. Der Hubschrauber ist zufällig auf dem Bild, aber er macht deutlich, dass Mellum zwar ein Vogelschutzgebiet ist, aber mit der Lage am Ausgang des Jadebusens auf der Wattwasserscheide zwischen Jade und Weser, also zwischen zwei Fahrrinnen, keine abgelegene einsame Insel ist.

 

Zu meinem großen Erstaunen entdeckt die Freundin im Spektiv einen Wanderfalken. Wir hatten uns vorher schon informiert, wo der Falke auf der flachen praktisch unbebauten Insel brütet: Auf dem Boden. Das funktioniert, weil er ausreichend Nahrung findet und keine Bodenfeinde auf der Insel leben. Ich freue mich sehr, dass ihr diese Beobachtung gelungen ist, das Foto, das von ihm schieße, ist miserabel, aber ich füge es trotzdem ein.

Wir haben neben dem Wanderfalken einen Turmfalken, Ringeltauben, mehrere Trupps Wiesenpieper, Zilpzalps und viele Brandgänse auf Mellum gesehen, dazu Große Brachvögel, Austernfischer, viele Möwen (hauptsächlich Lachmöwen, dazu Silber-, Herings- und Mantelmöwen) und überfliegend über das Watt Mittelsäger, Graugänse, Eiderenten, um die wichtigsten beobachteten Vogelarten zu nennen.

Für uns geht es zurück. Wir sollten das Schiff erreichen, bevor das Wasser zurück ist und die Wattlandschaft wieder in eine Wasserfläche verwandelt. Der Vogelwart begleitet uns, um dann seinerseits rechtzeitig vor Hochwasser zurück auf der Insel zu sein.